top of page
zahl_11.jpg

Der Panther

Rainer Maria Rilke

 

Marmor marchina

«Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein grosser Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf. ― Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille ―
und hört im Herzen auf zu sein.»

Die Skulptur stellt den in seinem Käfig gefangenen Panther im Jardin des Plantes in Paris dar.

In Rainer Maria Rilkes (1875―1926) berühmten Gedicht steht der Panther symbolhaft für den Menschen, der in seiner Welt und Umwelt gefangen ist und resigniert.

panther_1.jpg
bottom of page